Rote Studierendenbewegung in der Weimarer Republik (Veranstaltung am 26.1.23)

Moderne Universitäten und ihre Studierenden haben generell den Ruf, politisch links eingestellt zu sein. Doch befasst man sich mit den Universitäten der Weimarer Republik, eröffnet sich ein anderes, beinahe umgekehrtes Bild. Nicht nur konnten die Nationalsozialisten sich an den Weimarer Universitäten mit großen Studierendengruppen etablieren, auch große Teile der Studierendenschaft, welche sich nicht direkt mit den Zielen der nationalsozialistischen Bewegung identifizierten, waren bürgerlich, konservativ oder nationalistisch eingestellt.
Doch auch in diesem Umfeld existierten kommunistische und andere linke Gruppen, die sogenannten „Roten Studierendengruppen“. Sie setzten sich, häufig über Bruchlinien von Parteipolitik und ideologischen Konflikten hinweg, für eine Universität ein, in der alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, Konfession und wirtschaftlichen Ausgangssituation studieren konnten. Und sie leisteten, bis zur Machergreifung der Nazis 1933, einen heute oft vergessenen antifaschistischen Widerstand.

Gemeinsam mit Marcel Bois (Forschungsstelle für Zeitgeschichte, Hamburg) und Marion Keller (Judaistik, Universität Frankfurt/Main) wollen wir über den Ursprung, den Aufbau, die Zielsetzung und nicht zuletzt die Mitglieder dieser Gruppen sprechen.

Der Vortrag mit anschließender Diskussion findet am Donnerstag, 26.01.2023 um 19:00 Uhr im Raum A127 des Friedrich-Meinecke-Instituts (Koserstraße 20, 14195 Berlin) statt.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der FSI Geschichte der FU Berlin.

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