Marcel Bois: Räume politischer Willensbildung und performativer Selbstdarstellung. Sozialistische und kommunistische Parteitage in der Weimarer Republik

Die kommunistische „Rote Fahne“ jubelte über die „Entscheidung in Halle“. Unterdessen bedauerte der sozialdemokratische „Vorwärts“ das „Ende der U.S.P.“. Es gab wohl nur wenige Parteitage, die in der Weimarer Republik mehr öffentliche Aufmerksamkeit erfuhren als der Kongress der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) im Herbst 1920. Vom 12. bis zum 17. Oktober kamen 458 Delegierte in Halle an der Saale zusammen, um über die Zukunft ihrer Partei zu beraten. Die linkssozialistische USPD war erst im April 1917, also während des Ersten Weltkriegs, aus Protest gegen die „Burgfriedenspolitik“ der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) entstanden und binnen kurzer Zeit zur Massenpartei herangewachsen. […] Nun stand ein Beitritt zur 1919 gegründeten Kommunistischen Internationale (Komintern) zur Debatte. Der Komintern-Vorsitzende Grigori Sinowjew war extra aus Moskau angereist, um die Delegierten in Halle von diesem Schritt zu überzeugen. Auf dem Parteitag hielt er eine monumentale, vierstündige Rede auf Deutsch.

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